Der Ostanleger der Insel Wangerooge wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Er wurde über eine mehr als 5 km lange Eisenbahnstrecke mit dem Inselort verbunden. Da der Ostanleger über das Seegatt Blaue Balje auf dem Seeweg zu erreichen war, konnte er tidenunabhängig angesteuert werden.
Der Ostanleger wurde bis 1952 stark frequentiert, da Wangerooge sozusagen als Ersatz für Helgolandurlauber diente (Helgoland war unter britischer Besatzung und Deutschen war der Zutritt nicht erlaubt). Das änderte sich dann Mitte der 50er Jahre wieder. Der Ostanleger versandete auch zusehends, wurde öfters auch von Sturmfluten beschädigt. 1958 wurde er als Anlaufstelle aufgegeben zu Gunsten des tideabhängigen Westanlegers. Die Bahnstrecke, die auf hölzernen Aufbauten zur Insel führte, wurde abgebaut. Heute ist er mit dem rad am leichtesten über die Straße zum Osten zu erreichen, wenn man die letzten paar hundert Meter etwa von der östlichen Aussichtsdüne zu Fuß zurücklegt. Zum Besuch sollte man zeitlich den Tiefstand der Ebbe anpeilen.
Der Ostanleger Wangerooge vor dem Radarturm Buhne C Minsener Oog/Oldoog
Heute stehen bizarre Reste der hölzernen Aufbauten und Anlegestelle. Besonders im Sonnenlicht wirken sie dunkel bis schwarz, von Tang bewachsen. Je nach Perspektive bilden diese Baureste faszinierende Strukturen und Elementefolgen - alles in allem eine Fundstelle für Fotografen.